Die Künstler der wieder aufgebauten Kirche

Heinrich Weiß
wurde am 20. Mai 1907 als 2. Sohn des Steinmetzmeisters Johann Weiß in der Sündersbühlstraße 14 geboren. Im väterlichen Betrieb absolvierte er seine Lehre und schloss zuerst als Geselle und später als Steinmetzmeister ab. Ein Kunststudium war ihm aus finanziellen Gründen versagt, doch bildete er sich stets weiter. Er schuf klare Plastiken aus Stein und Holz. Nach seiner Übernahme des väterlichen Betriebes wurde er zum Bau des Aufmarschgeländes dienstverpflichtet, trat aber nie in die NSDAP ein. 1941 wurde er eingezogen und kam 1945 in tschechische Gefangenschaft. Dort musste er Zwangsarbeit im Bergbau leisten. 1948 kehrte er heim und war am Wiederaufbau der Kirchen St. Lorenz und St. Leonhard wesentlich beteiligt. In den 50ziger Jahren wurde er zum Obermeister gewählt. Am 4. Juli 1993 verstarb er und wurde auf dem Friedhof St. Leonhard begraben. Er gestaltete u.a. den Taufstein und die Schlusssteine des Chorraumes.

 

Helmut Ammann
wurde am 21. Oktober 1907 in Shanghai als Sohn eines Berliner Arztes geboren. Als Vertreter der klassischen Moderne strebte er nach Erneuerung durch Reduktion und Verdichtung der Form. In seinen Werken verarbeitete er Holz, Stein und Bronze, er setzte Glasfenster und Mosaiken, malte, radierte und war außerdem ein begnadeter Porträtist. Er erhielt unter anderem den Albert-Schweitzer-Preis (1971) und den Schwabinger Kunstpreis für Plastik (1966). Helmut Ammann starb am 28. Januar 2001 in Pöcking. Er gestaltete die Glasfenster und das Kirchenportal.

 

Ludwig Manz
wurde am 22. August 1920 in Ellwangen geboren. Er studierte bei den Professoren Panzer und Weber an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1949 nahm er als Spätheimkehrer sein künstlerisches Schaffen in Nürnberg auf. Er wohnte mit seiner Familie in der Schwabacher Straße. Zur sakralen Kunst meinte er: „Eindrucksvolle kirchliche Kunst kann nur gestalten, wer eine echte Beziehung zum Religiösen hat. Ohne diese Voraussetzung entstehen bloße Dekoration oder Devotionalien.“ Am 6. August 1990 verstarb er als angesehener Künstler in Altdorf. Er gestaltete das Kreuz hinter dem Altar, Altarkreuz und Leuchter, sowie die Jesaja-Steinskulptur im Eingangsbereich.

 

Professor Fritz Griebel
wurde am 22. August 1899 in Unfinden / Unterfranken geboren und zog im gleichen Jahr nach Heroldsberg bei Nürnberg, wo sein Vater eine Pfarrstelle übernahm. 1917 begann er das Studium an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Seine Studien führten ihn weiter an die Hochschule für bildende Künste Berlin. 1927 ließ er sich als freischaffender Künstler in Heroldsberg nieder. 1946 wurde er als Professor für Landschaftsmalerei und freie Graphik an die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg berufen. Von 1948 bis 1957 war er deren Direktor. 1966 wurde er emeritiert. Am 29. September 1976 verstarb er in Heroldsberg. Er gestaltete die Gobelins (Wandteppiche).