Der Heilige Leonhard

Bildrechte beim Autor

Der Kirchenpatron St. Leonhard wurde im Jahre 490 als Sohn heidnischer Eltern geboren. Sein Vater hatte ein hohes Amt am Hofe des Frankenkönigs Chlodwig (481-511). Er starb am 6. November 559 als Abt des von ihm gegründeten Klosters, St. Leonhard de Noblat bei Limoges (Frankreich).

Da sich König Clodwig taufen ließ wurde auch der Vater Leonhards samt seiner Familie vom hl. Remigius um 500 getauft.
Er erhält durch Remigius u. a. eine theologische Ausbildung und soll Bischof werden. Das Bischofsamt lehnte er jedoch ab und zieht sich stattdessen in die Wälder von Limoges zurück. Eine Legende erzählt: Eines Tages reitet der König mit seiner schwangeren Frau in diesen Wald zur Jagd. Leonhard hört die Frau in ihren Geburtswehen klagen. Er steht ihr als Geburtshelfer bei und betet für die Königin. Die Königin bringt einen Sohn und damit einen königlichen Erben zur Welt. Aus Dankbarkeit will der König den Heiligen Leonhard reich mit Gold und Silber beschenken. Doch Leonhard winkt ab. Er will nur so viel Wald, wie er in einer Nacht mit seinem Esel umreiten kann.
Lesetipp: Leo (=Leonhard) Tolstoi erzählt die Gründungslegende des Klosters in neuer Weise in „Wie viel Erde braucht der Mensch“.
Später begleitet St. Leonhard als Vertrauter den französischen König. Er überprüft dabei die Rechtmäßigkeit der Verurteilung der Gefangenen. Viele Gefangene kamen durch seinen Einspruch frei und so wurde Leonhard rasch zum Volksheiligen. Er wurde der Patron der Gefangenenbefreiung. So wurde er besonders von den Rittern und Kreuzfahrern verehrt, wenn sie in islamische Gefangenschaft geraten waren. Anfang des 15. Jahrhunderts trat ein Wechsel in der Bedeutung seines Patronates ein. Als die Kreuzzüge längst vorbei waren, verstand man die ursprüngliche Bedeutung der Ketten nicht mehr. Die Gefangenenkette wurde zur Viehkette umgedeutet. So wurde Leonhard schließlich zum Schutzherrn aller Bauernanliegen wie Vieh, Wetter, Pferde und für die an das Bett gebundenen Kranken.
Aus diesem Grund trägt die alte Krankenhauskirche St. Leonhard seinen Namen.

Der Leonhardstag ist der 6. November.