Bau und Grundsteinlegung der Kreuzkirche

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Am Sonntag, dem 25. Juni 1961, wurde der Bau der Kreuzkirche mit einer Andacht auf dem Bauplatz begonnen. Sie stand unter dem Psalmwort: „ Der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns.“ Am nächsten Tag begann der Bagger den Grund auszuheben.

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Am Samstag, dem 16. September 1961, um 15.30 Uhr wurde der Grundstein zur Kreuzkirche gelegt durch Oberkirchenrat Dr. Giegler. Seine Ansprache legte den 1. Korintherbrief, Kapitel 3, Vers 11 aus: „Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ 

Da die Außenmauern bereits zehn Meter aus dem Boden gewachsen waren. wurde die Kassette unter dem zukünftigen Altar eingemauert.
In den Grundstein wurde folgende Urkunde eingemauert:

"Urkunde zur Grundsteinlegung der Kreuzkirche in Nürnberg- Schweinau
Eine Kirche in Schweinau war seit langem geplant. Der Kirchbauplatz wurde bereits 1932 an der Lochnerstraße erworben. Aber der zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 machte alle Pläne zunichte. Die Gemeinde war dankbar, als der alte Betsaal, der seit 1928 in einer Scheune an der Schweinauer Hauptstraße eingerichtet war, im Jahre 1953 nach dem Wiederaufbau der Kinderschule in der Elisenstraße 3 durch einen größeren und würdigeren Raum für unsere Gottesdienste ersetzt werden konnte. Auch dieser Betsaal erwies sich auf die Dauer zu klein für den Sprengel Schweinau, der inzwischen auf fast 7000 Seelen angewachsen ist.
Im Herbst 1958 wurden vier Architekten gebeten ein Gemeindezentrum Schweinau zu entwerfen. Im Mai 1959 lagen die Entwürfe vor und der Plan des Münchner Architekten Olaf Gulbransson wurde sowohl vom Kirchenvorstand, wie von der Gesamtkirchenverwaltung als der geeignetste angenommen. Im Oktober 1959 wurden die Baupläne bei der Baubehörde eingereicht. Aber da das ganze Gelände erst in die Stadtplanung einbezogen und zur Abrundung des Kirchbauplatzes noch Land getauscht und dazu erworben werden mußte, zog sich der Beginn der Bauarbeiten immer weiter hinaus. Am Sonntag, dem 25. Juni 1961, nach dem Gottesdienst konnte endlich der Baubeginn festlich begangen werden.
Dieser Grundstein zu unserer Kreuzkirche wird nun gelegt am Samstag, dem 16. September 1961, nachmittags 15.30 Uhr.
Leider durfte der Architekt Olaf Andreas Gulbransson, der den Plan zu dieser Kirche entworfen hat, diesen Tag nicht mehr erleben. Er ist am 17. Juli auf der Autobahn München-Nürnberg schwer verunglückt und am nächsten Tag im Krankenhaus Pfaffenhofen verstorben. Dieser Bau wird mit seinem Namen verbunden bleiben. Sein Werk wird von dem Architekten seines Büros, Schwabenbauer, München weitergeführt. Bauherr der Kreuzkirche ist die Evang. - Luth. Gesamtkirchenverwaltung Nürnberg unter der Leitung von Kirchenrat Dekan Kelber.
Als Baumeister wurde die Baufirma Gustav Lani, Nürnberg, Turnerheimstr. 19, bestellt. Die Bauleitung liegt in den Händen der Bauabteilung der Evang. - Luth. Gesamtkirchenverwaltung, Nürnberg, unter Leitung von Kirchenbauoberamtmann Weiß. Der für den Bau verantwortliche Architekt der Bauabteilung ist Architekt Mischke.
Die Pfarrer der Gemeinde St. Leonhard sind: Pfarrer Ludwig Fischer, Pfarrer Karl Glenk, Stadtvikar Tuve Schmiedeberg und Stadtvikar Hans-Joachim Katt.
Dekan des Nürnberger Kirchenbezirkes Ist Kirchenrat Fritz Kelber. Oberhirte des Nürnberger Kirchenkreises ist Oberkirchenrat Dr. Eugen Giegler. An der Spitze der Evang.-Luth. Landeskirche in Bayern steht Landesbischof Hermann Dietzfelbinger, München. Der Präsident der Landessynode der Evang. - Luth. Kirche ist Regierungspräsident Karl Burkhardt, Ansbach.
Deutschland ist 16 Jahre nach Kriegsende noch immer in eine West- und Ostzone geteilt und hat noch keinen Frieden. Die Freiheit der Stadt Berlin ist zur Zeit aufs schwerste bedroht Seit dein 13. August Ist der Verkehr zwischen West- und Ostberlin fast völlig unterbrochen. Die Regierung der Ostzone versucht die Kontrolle über alle Zugangswege nach Berlin in die Hand zu bekommen. Die Lage über die Entwicklung in Berlin ist noch völlig ungewiß.
Wir stehen an Vorabend der Wahl zum 4. Deutschen Bundestag. Der Präsident der Bundesrepublik ist Dr. Heinrich Lübke. Der Kanzler der Bundesrepublik Ist Dr. Konrad Adenauer. Die Regierungshauptstadt ist Bonn am Rhein. Die Wiedervereinigung unseres Vatertandes wird Immer aussichtsloser.
In Bayern steht an der Spitze der Regierung Ministerpräsident Dr. Hans Ehard. Der Präsident des Landtages Ist Rudolf Hanauer. Die Geschäfte des Regierungsbezirkes Mittelfranken liegen In der Hand von Regierungspräsident Karl Burkhardt. Das Gemeinwesen unserer Vaterstadt Nürnberg leitet Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter und der zweite Bürgermeister Franz Haas.
Deutschland steht im Zeichen der Vollbeschäftigung. Überall fehlt es an Arbeitskräften. Arbeiter aus Italien, Spanien und Griechenland sind eingesetzt. Vor allem das Baugewerbe hat Hochkonjunktur.
Gott gebe, daß die neue Kreuzkirche erstehen darf, dem Herrn zur Ehre, unserer Gemeinde Schweinau zum Segen, unserer Stadt Nürnberg zur Zierde.
Am Tag der Grundsteinlegung urkundlich aufgenommen und in den Grundstein der Kreuzkirche eingelegt.
Mit eingelegt in die Kassette werden; eine Nummer der ‚Nürnberger Nachrichten“, der „Nürnberger Zeltung‘, des Amtsblattes der Stadt Nürnberg, des Nürnberger Evangelischen Gemeindeblattes, sowie drei Kirchenboten der Gemeinde Leonhard - Schweinau. Außerdem ein Gesangbuch, eine Postkarte unseres Betsaales und die Pläne der Kirche.
in nomine Domini Jesu Christi
Nürnberg, den 16. September 1961“

Am Donnerstag, dem 15. Februar 1962, konnte das Richtfest gefeiert werden.